deutsche Schriftstellerin; emigrierte 1935 in die Sowjetunion, wurde 1936 verhaftet und zwölf Jahre in sowjetischer Gefangenschaft in Workuta und Sibirien interniert; Werke u. a.: "Gestohlenes Leben. Als Sozialistin in Stalins Gulag"
* 14. Juni 1895 Oschatz/Sachsen
† 3. April 1984 Stuttgart
Wirken
Susanne Leonhard, geb. Köhler, wurde am 14. Juni 1895 in Oschatz/Sa. als Tochter eines Juristen geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters (1898) wuchs S.K.bei dem Großvater, einem Bankier in Oschatz, auf. In Oschatz besuchte S.K. auch die Bürgerschule, anschließend zwei Jahre ein Internat in Leipzig und von 1912-15 eine Höhere Mädchenbildungsanstalt in Chemnitz, wo sie auch das Abitur ablegte. Von 1915 bis 1919 studierte sie in Göttingen und Berlin Mathematik und Philosophie. Schon als Studentin war S.K. politisch links orientiert, bemühte sich um die Organisierung der "Freien" Studenten und schloß sich 1916 der "Liebknecht-Jugend" (Spartakus-Bund) an. Gleichzeitig war sie auch journalistisch tätig und schrieb u.a. für "Die Frau" von Minna Cauer. 1919/20 war sie Redaktionssekretärin der (illegalen) "Kommunischen Räte-Korrespondenz" in Berlin. Im Jahre 1918 verheiratete sie sich mit dem ebenfalls links orientierten expressionistischen Lyriker u. Dramatiker Rudolf Leonhard. Die Ehe wurde schon 1919 wieder geschieden. 1920 ging S.L. - inzwischen Mitglied ...